Chinchillas sind von Natur aus mit einem sehr empfindlichen Magen ausgestattet. Deswegen ist das richtige Futter wichtig für die Gesundheit des Tieres. Falsches Futter kann sehr schnell zu Durchfall, Verstopfung und auf Dauer zu Mangelerscheinungen und Leberschäden führen. Chinchillas dürfen nur getrocknetes Futter bekommen. Chinchillas sind keine Zwergkaninchen, Goldhamster oder Meerschweinchen. Frisches Grünfutter ist für sie absolut tabu.

Grundnahrungsmittel
Das Grundnahrungsmittel der Chinchillas sollte aus Chinchilla Pellets bestehen. Chinchilla Pellets sollten einen hohen Rohfaseranteil aber einen niedrigen Fettanteil besitzen. Chinchilla Futter muss Energiestoffarm sein. Kaninchen- oder andere Pelletsorten sind vielleicht billiger, können aber einen zu hohen Fettgehalt haben und sind auch als kurzzeitiges Ersatzfutter absolut nicht geeignet. Das verfüttern von falschem Futter kann auf Dauer zu schweren Darmerkrankungen führen. Der Fettgehalt sollte bei Chinchilla Pellets unter 3 % liegen. Lassen sie sich gegebenenfalls die genaue Zusammenstellung des Futters zeigen. Chinchillas Pellets sind jedem Mischfutter vorzuziehen. Viele Leute denken sie tun ihrem Chinchilla einen Gefallen wenn sie Mischfutter füttern. "Das sieht ja viel leckerer aus" und "Ich würde ja auch nicht gerne immer das gleiche essen"… Das Problem beim Mischfutter ist, das alle Nährstoffe unterschiedlich auf die verschiedenen Futterkörper aufgeteilt sind. Da Chinchillas sich immer nur das "leckerste" rauspicken und den Rest liegen lassen (weil es ja eh bald wieder neues gibt), kann es passieren das ihnen auf Dauer wichtige Nährstoffe fehlen. Eine Alternative wäre einen großen Anteil Pellets mit sehr wenig Mischfutter anzubieten, aber viele Chinchillas rühren die Pellets dann nicht mehr an.
Man kann anstatt des Mischfutters auch selber jeden Tag eine andere Zutat (in geringen Mengen) zu den Pellets mischen und bietet dem Tier somit etwas Abwechslung. Als Zusatzfutter eignen sich z.B. (alles getrocknet) Rote Beete Würfel (nicht erschrecken, der Urin wird davon etwas dunkler), Paprikawürfel, Erbsenflocken, Maisflocken, Tombinamur Pellets, Power Sticks, Petersiliestengel, Dillstengel, Echinacea, Sonnenblumenblütenblätter, Ringelblumenblüten,Pfefferminze, Mariendistelkraut, Melisse, Apfelpellets, Möhrenpellets…
Ich verfüttere als Zusatzfutter ab und zu auch schon einmal eine Körnermischung, zusammengestellt von Sabine Cremer.


Das zweite Grundnahrungsmittel der Chinchillas ist Heu. Das Heu darf auf keinen Fall feucht sein. Sollten sie das Heu selber vom Feld besorgen, so achten sie darauf das es sich nur Heu vom ersten Schnitt handelt, damit sich keine giftigen Pflanzen darin befinden. Am besten eignet sich zum verfüttern Bergwiesenheu.
Pellets und Heu werden am besten in Keramik oder Tongefäßen gereicht. Heuraufen sind evtl. gefährlich, denn die Tiere können beim springen darin hängen bleiben.


Wasser
Auch Chinchillas müssen trinken. Eine Trinkschale ist für Chinchillas ungeeignet, da sie durch umherfliegende(s)(n) Streu, Heu oder Kot zu schnell verunreinigt wird. Außerdem ist die Chance groß das die Schale vom Tier umgeworfen wird, und das es aus seinem Käfig einen Schweinestall macht. Am Besten eignen sich Trinkflaschen. Wenn sie die handelsüblichen Trinkflaschen aus Plastik benutzen wollen, dann achten sie darauf, das die Chinchillas nicht durch die Gitterstäbe an die Flasche kommen. Wenn sie die Flasche anbeißen läuft das Wasser aus und sie ist unbrauchbar. Befestigen sie ein Stück Holz zwischen Flasche und Käfiggitter. Am besten verwendet man aber Glasflaschen, da diese besser gereinigt (Flaschenbürste) und ggf. auch ausgekocht werden können. Auch sollte man bei den Trinkröhrchen darauf achten das es sich um Glasröhrchen und nicht um Metallröhrchen mit Kugeln drin handelt. Bei Glasröhrchen sind Verschmutzungen leichter zu erkennen sind und sie auch leichter zu reinigen.

Meine Chins bekommen als Trinkwasser Mineralwasser ohne Kohlensäure. Und das aus folgendem Grund: Das Wasser bei uns in der Gegend ist immer ziemlich stark gechlort, weil oft viele Bakterien drin sind. Da beides nicht gut für die Tiere ist und die im Handel angebotenen Nagertränke meist ziemlich teuer sind, glaube ich das dieses "Stille Wasser" eine gute Lösung ist. Ich jedenfalls habe damit bis jetzt gute Erfahrungen gemacht.


Leckereien
Beim Zusatzfutter und den "Leckerlies" gilt grundsätzlich : In Maßen und nicht in Massen ! Chinchillas sind kleine Schleckermäuler und Bettelkünstler und locken Ihren Besuchern Ihren gerne schon mal die eine oder andere Leckerei mehr aus der Tasche. Als "Leckerlies" eignen sich z.B. Haferecken, ungeschwefelte Rosinen oder Sultaninen, Disteln, Hagebutten, getrocknete Apfelchips, Knabberähren,… . Bei Nüssen sollte man sich sehr zurückhalten, da diese oft zu viel Fett enthalten. Von Knabberstangen jeglicher Art halte ich persönlich überhaupt nichts, sie mögen zwar gut zum abnutzen der Nagezähne sein, aber meine Chinchillas fressen die Dinger an einem Abend immer ratzekahl und reagieren darauf mit Durchfall.


Futterumstellungen
Wenn sie ein Tier auf ein Neues Futter umstellen wollen oder müssen, dann sollten sie das immer sehr langsam angehen, und in der Übergangszeit das Alte mit dem Neuen Futter mischen. Zuerst sollte das alte Futter überwiegen. Senken sie mit der Zeit den Anteil des alten Futters und erhöhen sie den Anteil des neuen Futters. So geben sie dem empfindlichen Magen der Chinchillas genug Zeit, sich an das ungewohnte Futter zu gewöhnen. Um ihrem Tier den Futterumstieg zusätzlich zu erleichtern können sie Ihm die ersten Tage einen Tropfen Bird Bene Bac geben. Das ist gut für die Verdauung. Ein zu schneller Wechsel auf ein neues Futter kann wieder zu Durchfall und Verstopfung führen.